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    Mir gings mal richtig gut: Von obdachlosen Akademikern (2011)

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    Mir gings mal richtig gut: Von obdachlosen Akademikern
    Maik, 38, studierte Informatik und Physik und machte seinen “master of science” in Los Angeles. Zurück in Deutschland erhielt er als Controller durchschnittlich 25.000 Mark im Monat, wohnte nur in den besten Hotels und sammelte Luxus-Uhren. Jahrelang jagte er ohne Urlaub von Auftrag zu Auftrag. “Weihnachten, Silvester – alle Feiertage waren unsere liebsten Arbeitstage, weil wir dann endlich ungestört vom laufenden Betrieb arbeiten konnten”. Der Kontakt zu seiner Familie brach ab, aber er vermisste nichts. “Erfolg ist wie ein Rausch.” Seine Mutter wurde krank und starb und Maik wusste nichts davon. Er liebte seine Arbeit und trotzdem schlich sich langsam die ein oder andere Fehlleistung ein. Und dann, ganz plötzlich, kam “der Tag des großen Boom”. Der Tag, an dem Maik sein Notebook und das Handy in eine Mülltonne warf und aus der Stadt verschwand. Einst hatte Stefan, 44 Jahre alt, alles. Ein super Abitur, einen Studienplatz mit Aussicht, Auszeichnungen als bester Student. Er verliebte sich in seine Nachbarin, und sie bekamen zwei wunderbare Töchter. Heute wohnt Stefan in einer Einrichtung für Obdachlose. Manchmal kommt es ihm so vor, als hätte all sein Elend mit dem Fall der Mauer begonnen. Dann wieder ist er sicher: seine Frau ist schuld. Sie hatte ihn jahrelang mit ihrem Vorgesetzten betrogen. Und ab und zu beschleicht ihn der Gedanke, er habe die ganze Katastrophe selbst verursacht. Robert, 56 Jahre, studierte Religionswissenschaften. Zehn Jahre lang arbeitete er an einem Gymnasium in Marburg, aufgrund seiner Aufmerksamkeit und Sensibilität genoss er bei den Schülern immer ein besonderes Vertrauen. Dann verliebte er sich in eine Kunststudentin aus Berlin. Er folgte ihr, begann Ausstellungen zur organisieren und gründete eine Bluesband. “Ich dachte, man könnte auch ganz anders leben, von Kunst und Musik. Aber es ging dann doch nicht.” Obdachlosigkeit, das war ein allmählicher Prozess nach Jahren bei Freunden und in WGs. Heute, sagt Robert, lebe er einen “umgekehrten Existenzialismus”, immer auf der Suche nach Essen und einem Schlafplatz.

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    • ~ 30 min.
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    Genre: Dokumentation
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